AUSTRALIEN: MIRRAR ABORIGINES, KAKADU NP UND URANLAGER JABILUKA
von FdN / IC, 19. April 2011
Die Angehörigen des Stammes der Mirarr haben ihren Widerstand gegen das milliardenschwere Uranlager Jabiluka erneuert und sich dafür ausgesprochen, die Lagerstätte aus Solidarität mit der Bevölkerung von Japan zu einem Teil des als UNESCO-Weltkulturerbe geführten Kakadu-Nationalparks zu erheben. In einem aktuellen Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (PDF) bedauert Yvonne Margarula, die „Elder“ der Mirrar, dass Uran aus der bereits in Betrieb befindlichen Uranmine „Ranger“ in Kakadu höchstwahrscheinlich auch im schwer angeschlagenen Atomkraftwerk Fukushima gefunden würde.
„Mit großer Trauer hat unser Volk der Mirarr aus dem zum Weltkulturerbe zählenden Kakadu-Nationalpark im Northern Territory von Australien von dem Leiden vernommen, das die Japaner durch das vor kurzem eingetretene Erdbeben, den Tsunami und die Atomkatastrophe getroffen hat. Unsere Gedanken und Gebete sind in dieser sehr schwierigen Zeit mit dem Volk von Japan. Wir hoffen, dass die Menschen, Familien, Gemeinschaften und die Nation die Chance haben werden, ihr Leben wieder aufbauen mögen. Wir hoffen auch auf eine baldige Lösung des immer noch andauernden nuklearen Notfalls von Fukushima“, sagte sie.
Margarula, deren Vater in den späten 1970er Jahren die australische Regierung vor einer gefährlichen Kraft namens „Ojang“ warnte, „die in der Lage sei, überall auf der Welt den Tod zu bringen“, wenn ihre Ruhe am Standort Ranger gestört würde, hofft, dass sich der UN-Generalsekretär ihren Standpunkt und die Worte ihres Vaters zu Herzen nehmen wird.
Über Tausende von Jahren haben wir, die einheimische Bevölkerung des Kakadu-Nationalparks, die heiligen Orte respektiert, an denen diese spezielle und gefährliche Kraft wohnt. Wir nennen diese Orte und diese Kraft Ojang. Ojang steht sowohl mit dem Gebiet der Ranger-Mine, als auch mit dem Standort der geplanten Mine Jabiluka in Verbindung. Wir glauben und haben schon immer geglaubt, dass bei einer Störung Ojangs eine große und gefährliche Kraft auf die Welt losgelassen wird. Mein Vater hat die australische Regierung in den 1970er Jahren davor gewarnt, aber keiner in höheren Positionen hat ihm zugehört. Wir hoffen, dass Menschen wie ihr zuhören und heute noch handeln werden.
Die Ranger-Mine hat seit ihrer Gründung im Jahre 1981 Probleme. Dem Environment Centre zufolge wurden seitdem „mehr als 100 umwelttechnische Fehler und Verstöße gegen die Betriebsgesetze verzeichnet“. Die Mine wurde vor allem von Problemen mit der Wasserbewirtschaftung heimgesucht. Dies bereitet den Mirarr große Sorgen, da „etwa 12 Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser am Standort der ‚Ranger-Uranium Mine’, flussaufwärts von indigenen Gemeinschaften und international anerkannten zu Ramsar gehörigen Feuchtgebieten zu finden sind“, wie Margarula in ihrem Brief an den Generalsekretär beschreibt.
Die „Energy Resources of Australia (ERA)“, die hinter den Arbeiten in der Ranger-Mine steht, wurde kürzlich wegen der großer Sorge, dass es zu einer Überflutung kommen könnte, zur Einstellung der Arbeiten an der Mine gezwungen. Es ist möglich, dass die Mine bis Ende 2011 geschlossen bleibt.
Trotz der andauernden und „hartnäckigen Probleme“ hofft die zu Rio Tinto gehörende ERA, die Mine ausbauen zu können und dabei erstmalig die neue kontroverse säurebasierte Haufenlaugungs-Technologie zu benutzen.
„Die andauernden Arbeiten an der Ranger-Mine zusammen mit dem erneuten Druck zur Expansion bedrohen die natürlichen und kulturellen Werte, derentwegen Kakadu als Weltkulturerbe bekannt ist“, gibt Justin O’Brien zu denken, ein leitender Offizieller der Gundjeihmi Aboriginal Corporation (GAC), einer Mirarr-Organisation, die zur Unterstützung des Stammes der Mirarr gegründet wurde. „Die aktuelle Schwierigkeiten der ERA verdeutlichen die Unfähigkeit des Unternehmens, bereits seine aktuell laufenden Projekte sicher durchzuführen, und somit geben sie auch Anlass zu ernsten Zweifeln bezüglich seiner Fähigkeit zur Bewältigung irgendeiner darüber hinausgehenden Expansion.“
Gleichzeitig besteht Rio Tinto immer noch darauf, auch an der nahegelegenen Lagerstätte Jabiluka, einem der weltweit größten unberührten Uranlager, den Betrieb aufzunehmen. Der Ausbau der Mine Jabiluka wurde 1998 nach einer 8-monatigen Blockade durch über 5000 indigene und nicht-indigene Protestier aufgehalten.
In einer Kehrtwende, die nach allen industriellen Maßstäben nur noch als bemerkenswert bezeichnet werden muss, unterzeichnete die ERA 2005 mit den Mirarr die „Vereinbarung zur langfristigen Pflege und Erhaltung von Jabiluka“, die der eingeborenen Bevölkerung ein Vetorecht über jede zukünftige „Entwicklung“ bei Jabikula einräumt.
Im Licht der Ereignisse am Atomkraftwerk bei Fukushima, ganz zu schweigen von den nicht enden wollenden Probleme bei der Ranger-Mine und dem andauernden Risiko der Verstrahlung im Kakadu-Nationalpark, hoffen die Mirarr jetzt, dass sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen müssen.
Anstatt über Nacht Millionäre zu werden, wie die Presse verlockend meinte, wünscht das Volk der Mirarr lieber, dass das Uran dort bleibt, wo es hingehört: Im Boden, wo es niemandem schadet und zukünftigen Generationen zur Bewahrung überlassen werden kann.
Regelmäßige Updates finden Sie auch auf der Facebook Homepage:http://www.facebook.com/mirarrcountry
Unter der folgenden Adresse finden Sie weitere Informationen über den Kakadu-Nationalpark
Übersetzung FdN (heal)
AUSTRALIEN: ABORIGINES DROHT DER AUSVERKAUF IHRES LANDES
von FdN, 27. Januar 2009
Der australische Bundesumweltminister Peter Garrett kündigte an, dass er die Expansion der McArthur Mine nun doch genehmigen will. Fünf Wochen zuvor hatte das Bundesgericht Australiens den Erzabbau in der Mine vorerst wegen der nicht genehmigten 5,5 Kilometer langen Umleitung des McArthur Flusses untersagt (Wir berichteten).
Die Verlautbarung Garretts kam nur wenige Tage nachdem sich der Minenkonzern Xstrata geäußert hatte, dass durch die Schließung der Mine 300 Arbeitsplätze verloren gehen würden. Nun droht der Ausverkauf von Aborigines Land erneut.
Herr Garrett sagt, dass seine Entscheidung den Schutz der Süßwasserfische und der Zugvögel berücksichtigt. Auch die Entscheidung für eine Ausweitung der Minenaktivitäten sei von der Sache her nicht falsch. Nur das Genehmigungsverfahren des vorigen Umweltministers sei nicht korrekt gewesen. Jetzt haben die traditionellen Besitzer des Landes, die Minenbetreiber und der Commonwealth Minister bis zum 6. Februar Zeit sich zu seiner Entscheidung zu äußern.
Delia Lawrie, Planungsministerin im Nothern Territory sagte, dass sie überzeugt davon ist, das Bundesumweltminister Peter Garrett die Entscheidung nicht überstürzt getroffen hat. „Er reiste nach Borroloola (Google-Map ) und sprach dort mit den traditionellen Besitzern des Landes sowie dem Gemeinderat, er besuchte auch die Mine und studierte die Dokumente bevor er seine Entscheidung traf.“
Steve Johnson, ein Bewohner des Ortes Borroloola, sagt, dass er über diese Entscheidung Garretts nicht überrascht sei. „Peter Garretts hat in den letzten Jahren immer wieder betont, dass er ein Freund der Aborigines sei. Aber nur soweit, solange das seinem Ansehen genutzt hat. Wenn es nun hart auf hart kommt, dann verkauft er die Leute. Es sind nur wenige Menschen in Borroloola, die die Minenaktivitäten unterstützen. Die Mehrheit ist jedoch dagegen.“
Wie rassistisch auch die Polizei gegenüber Aborigines auftritt zeigt diese Video, dass inzwischen in ganz Australien für Empörung sorgt: Spiegel-Video
AUSTRALIEN: ABORIGINES GEWINNEN VOR GERICHT GEGEN MINENKONZERN
von Administrator, 29. Dezember 2008
Die am 13. September 2007 lange umkämpfte Deklaration über die Rechte der indigenen Völker war von 143 UN-Staaten angenommen worden. Doch eine erklärte Demokratie wie die Australiens stimmte gegen die Deklaration, denn viele der Aborigines leben in Regionen, in denen reichhaltige Bodenschätze zu finden sind. So wollte z.B. McArthur River Mining (MRM), ein Unternehmen des Schweizer Rohstoffhauses Xstrata, in Nordaustralien eine der weltweit größten Zink-Tagebaumine errichten und einen ganzen Fluss umleiten. Nach australischen Medienberichten hat Xstrata bereits mehrere Kilometer des McArthur-Flusses umleiten lassen, um die bislang unterirdische Mine zu einem Tagebau erweitern zu können. Die Aborigines haben gegen den europäischen Konzern Xstrata geklagt – und gewonnen.
Die Ureinwohner, die seit Jahrtausenden im Gebiet um den Fluss McArthur und der Küstenregion jagten und fischten, sahen massiv ihre Lebensgrundlagen bedroht und hatten Anklage gegen die Pläne des Xstrata-Konzerns erhoben. Ein Bundesgericht in Sydney urteilte nun, dass die australische Regierung die Verfahrensregeln missachtet habe, als sie das umgerechnet 53 Millionen Euro teure Projekt am McArthur-Fluss im Norden Australiens Ende 2006 genehmigt hatte. Die Ureinwohner verlangten von Xstrata die Aufnahme von Verhandlungen über ein Abkommen, das unter anderem eine Entschädigung und Jobmöglichkeiten für Aborigines festlegen soll. Ebenso forderten sie Xstrata auf, die bereits umgeleiteten Abschnitte des Flusses in den ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Ein Sprecher des Industrieverbandes Northern Territory Resources Council nannte das Urteil einen schweren Rückschlag für die australische Minenindustrie.
AUSTRALIEN: MEHR RECHTE FÜR ABORIGINES EINGEFORDERT
von Administrator, 14. Dezember 2008
In der am Dienstag, 9. Dezember 2008, in Auckland veröffentlichten Erklärung der neuseeländischen Bischofskonferenz hat diese mehr Rechte für die australischen Ureinwohner, den Aborigines, gefordert. Den Aborigines, das erste Volk Australiens, wurden ihre Bürgerrechte erst im Jahre 1967 gesetzlich zugesagt. Dennoch existiert bis heute eine anhaltende Ungleichbehandlung zwischen den Ureinwohnern und weißen Australiern. So forderten die neuseeländischen Bischöfe die Regierung des Landes auf, die UN-Deklaration über die Rechte der Ureinwohner zu unterzeichnen. Am 13. September 2007 war eine lange umkämpfte Deklaration über die Rechte der indigenen Völker von 143 UN-Staaten und damit mit großer Mehrheit angenommen worden.
Doch erklärte Demokratien wie die USA, Kanada, Australien und Neuseeland stimmten gegen die Deklaration, denn viele der indigenen Stämme leben in diesen Ländern in Regionen, in denen reichhaltige Bodenschätze (Erdöl, Erz) oder sonstige Ressourcen (Waldgebiete, seltene Flora und Fauna) zu finden sind.
Mit dem 1998 verabschiedeten Wik-Gesetz wurden die Forderungen der australischen Ureinwohner weiter eingeschränkt: Landrechtsansprüche auf Gebiete, die vom Staat an Bauern oder Bergbaugesellschaften verpachtet sind, können nicht erhoben werden. Lediglich finanzielle Entschädigung für die gewaltsam beschlagnahmten Gebiete könne verlangt werden.
So will z.B. McArthur River Mining (MRM), ein Unternehmen des Schweizer Rohstoffhauses Xstrata, in Nordaustralien eine weitere massive Tagebaumine errichten und einen Fluss umleiten. Ureinwohner sehen ihre Lebensgrundlagen bedroht. Für die wenigen Aborigines, die seit Jahrtausenden im Gebiet um den Fluss McArthur und der Küstenregion jagen und fischen, ist es zugleich Quelle der Nahrung und Sitz ihrer Seele. „Doch das alles“, sagt Felicity Campbell, „könnte bald zerstört sein.“
Die Zahl der Aborigines in Australien betrug Ende des 18. Jahrhunderts etwa 300.000. Durch straffreie Morde, die seitens der britischen Kolonialherren geduldet und teilweise durch Kopfgelder forciert wurden, waren es Ende des 19. Jahrhunderts nur noch etwa 75.000. Neue Krankheiten, denen die Urvölker nicht gewachsen waren, taten ihr Übriges. Heute leben ca. 170.000 Aborigines in Australien. Im Februar 2008 hat sich der australische Premierminister für die „Stolen Generation“ der Aborigines entschuldigt. Bis in die 70er Jahre hinein waren den Ureinwohnern etwa 100.000 Kinder entrissen und in Umerziehungslager gesteckt worden.
NEUSEELAND: MAORI REBELLEN FORDERN AUTONOMIE
von Administrator, 1. August 2008
Ein „rebellischer“ (enteigneter) Maori Stamm trat am Donnerstag (31.07.2008) in Verhandlungen mit der neuseeländischen Regierung. Die Forderung: Autonomie über ihr Stammesland. Der Ngai Tuhoe Stamm der Maoris ist der Einzige, der das Abkommen von Waitangi 1840 nie unterzeichnet hatte. Über Jahre hinweg hatten die Tuhoe gegen die eindringenden weißen Siedler gekämpft. Der Vertrag von Waitangi war die Geburt von Neuseeland unter britischer Souveränität und sollte den Maoris ihr Land, die Wälder, Fischereien und ihre Kultur garantieren. Dies wurde aber nicht eingehalten: Mit der Ankunft britischer Siedler Mitte des 19. Jahrhunderts wurde den Maori ein Großteil ihres Landes weggenommen. Der Stamm der Ngai Tuhoe aber beharrte weiterhin auf seiner Souveränität über seine Kultur und sein Land im Herzen der nördlichen Insel.
“Für uns Maori hat es nie irgendein Übereinkommen gegeben, unsere Souveränität aufzugeben. Es hat nie ein Abkommen gegeben, unsere Ländereien gegen unseren Willen zu abzugeben. Wir haben nie zugestimmt, Gemeindeabgaben zu zahlen, unter der Drohung, andernfalls unser Land zu konfiszieren. Und wir haben nie zugestimmt, unsere Heiler, unsere Sprache, unsere geschnitzten Versammlungshäuser, oder unser Recht aufzugeben, gegen diejenigen zu rebellieren, die uns vergewaltigt, ermordet und bestohlen haben.”
Mehrere hundert Mitglieder des Stammes, teilweise geschmückt mit traditionellem Federumhang, begaben sich am Donnerstag zum Parlament um ein Abkommen über den Beginn der Verhandlungen bezüglich ihrer Forderungen zu unterzeichenen. Tamati Kruger, Verhandlungsführer der Ngai Tuhoe, feierte die Unterzeichnung als einen historischen Moment. Der stellvertretende Ministerpräsident Neuseelands, Michael Cullen, sagte, dass die Regierung die Belange des Stammes über viele Generationen hinweg und auf verschiedenartige Weise nicht beachtet habe. „Die Behandlung durch die Krone haben Leid, Armut, Hunger und extreme Isolation für eure Leute gebracht“, sagte Cullen gegenüber der wartenden Menge. Der Stamm habe unter “dem Verlust großer Teile seines Landes sowie erheblicher Verluste an Menschenleben gelitten“ fügte er hinzu.
Das Abkommen wird als ein Schritt betrachtet, der das Verhältnis zwischen der Regierung und den Tuhoe verbessern soll. Im Oktober 2007 hatten Behörden in einer Razzia das Eigentum mehrere Tuhoe durchsucht. Der Grund waren Behauptungen, dass diese Untersuchungen wegen terroristischer Aktivitäten durchgeführt worden seien. Nach einem nationalen Aufschrei über die Art und Weise der Razzia wurden die Behauptungen und Untersuchungen schließlich zurückgezogen und eingestellt. 16 Tuhoe, Te Atiwa, Maniapoto, Nga Puhi und Pakeha wurden jedoch wegen illegalen Schusswaffenbesitzes angezeigt, ein Prozess steht noch aus.
Ein anderes Signal für die sich verbessernden Beziehungen war die Teilnahme der Tuhoe zusammen mit sechs anderen Maori Stämmen im Juni 2008 bei der Unterzeichnung eines Abkommens, dass die Zurückgabe von großen Teilen Landes und Fischereibestände an die Maoris regelte und den Landraub durch europäische Siedler im 19. Jahrhundert rückgängig machte.
„Es ist ein großer Tag für die Tuhoe“, sagte das Stammesmitglied Tauri Pouwhare am Donnerstag während der Zeremonie. Aber, so führte er weiter aus, die Tuhoe wollen sich selbst in ihrem eigenen Stammesland regieren. Das stellt eine ziemlich heikle Angelegenheit für die Zentralregierung dar. „Sie haben uns das Land genommen, wir aber wollen es zurück“, so Pouwhare weiter gegenüber der The Associated Press. Tame Iti, einer der 16 Tuhoe Aktivisten, die wegen Schusswaffenbesitzes belangt worden waren, sagte, die Frage nach Autonomie sei eines der Kernthemen während der Diskussion.
Die Bestrebungen der Tuhoe nach Unabhängigkeit sind so alt wie die Unterdrückung durch die Kolonialmacht. Ende des 19. und bis in das 20. Jahrhunderts hinein gab es wiederholte Angriffe der Regierung auf Siedlungen der Tuhoe, bei denen Dörfer zerstört und Land beschlagnahmt wurde. Den Maori geht es nicht um die Gründung weiterer Nationalstaaten, sondern vielmehr um die kulturelle und sprachliche Selbstständigkeit sowie um den Zugriff auf natürliche Ressourcen.
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WEST PAPUA: MIFEE-PROJEKT VERNICHTET LEBENSGRUNDLAGEN
von FdN, 11. September 2010
Das Land West Papua, ein Land großer Reichtümer, ein kleines Paradies auf Erden. So preist Franky Sahilatua, der malunkanische Musiker, das Land Papua in seinem Lied “Aku Papua”, das dank des Sängers Edo Kondologit sehr berühmt geworden ist. Diese Reichtümer sind es, die das kleine Paradies in eine Attraktion für Investoren aus Indonesien und aus der ganzen Welt verwandelt hat. Wälder, Felder, Wasser, Minerale –all das gibt es dort und wartet darauf, von diesen Leuten geplündert zu werden. Der Liedtext ist allzu wahr: “All das Land, all diese Felsen, die Reichtümer, die voller Hoffnung sind.” Alles in diesem Land ist von unbezahlbarem Wert. Nicht nur die Felder selbst, sondern auch die Savanne, die sich über Meilen erstreckt, die Kayu putih, der Torf und die großen, eleganten Bäume in Merauke die 1,6 Millionen Hektar bedecken in der Hoffnung, dass sie Indonesien und die ganze Welt vor einem drohend näher rückenden Lebensmittelnotstand retten werden. Aber welche Hoffnung gibt es, dass all dies auch für die Kinder und Enkelkinder der Besitzer dieses Landes erhalten bleibt? Wird all dies von den Leuten konsumiert werden, die dorthin kommen, um die Felsen voller Hoffnung mitzunehmen?
Im Jahre 2000 bot der Bezirkschef Johanes Gluba Gebze Merauke als Getreidespeicher an, als er sein gigantisches Projekt “Merauke Integrated Rice Estate” (MIRE) gründete. Dies sollte ein fantastisches Programm sein, das vollständig vom Landwirtschaftsamt der Regierung unterstützt werden sollte. Als im Jahr 2008 eine Hungersnot die Welt traf und überall die Preise für Lebensmittel stiegen, wurden viele Agrarländer, darunter Indonesien, tätig und dachten über neue Quellen für Lebensmittel auf der ganzen Welt nach. Diese Krise wurde der Startpunkt für anwachsende Investitionen in die Lebensmittelproduktion. Die indonesische Regierung und ihr Landwirtschaftsamt begannen überall nach strategischen Standorten zu suchen, Land, das von niemandem genutzt wird, Land, das geeignet war, diese Investoren anzulocken.
In einer Präsentation in der Redaktion des “Kompas” im Juni diesen Jahres sagte das IPB (Institut Pertanian Bogor- /Bogor Agricultural Institute), welches Forschung zum Projekt MIFEE betrieb, dass Indonesien zwischen 2010 und 2025 einer Krise gegenüberstehen werde. Der Mangel an Land in Java wegen des schnellen Bevölkerungswachstums und des Entstehens von neun Ballungsräumen auf dieser Insel hat zu einem Niedergang in der Nahrungsmittelproduktion geführt, während geschätzt wird, dass die Bevölkerung in Indonesien auf 300 Millionen steigen wird. Dies könnte in einer Hungersnot bis zum Jahre 2025 führen und betont daher die Erfordernis, eine Lösung in Form von großen Landstreifen zu finden. Merauke wurde als beste Lösung gesehen. Agus Sumule, ein Regierungsexperte von Papua, erklärte, dass es ein Akt großer Ungerechtigkeit wäre, weil es bedeute, dass man erwarte, Papua und besonders Merauke müssten die Konsequenzen für die Lebensmittelkrise in der ganzen Welt und in Indonesien tragen. Diese Bürde solle von Gebieten über Indonesien hinaus getragen werden. Es sei sonst sehr unfair für eine einzige Provinz und schlimmer, eine einzige ethnische Gruppe, die Bürde der Lebensmittelkrise allein tragen zu müssen.
Mit Argumenten wie der Verbesserung der lokalen Wirtschaft und der Selbstversorgung mit Lebensmitteln wurde das Merauke-Rojekt damals von Johanes Gluba Gebze enthusiastisch begrüßt. Die lokale und die zentrale Regierung brachten dann eigene Studien und Pläne für das Projekt hervor. Die Zentralregierung schlug zusammen mit Government Regulation 20/2008 on National Land Allocation ein Projekt namens “Merauke Integrated Food and Energy Estate” (MIFEE) vor, das Merauke als Hauptgebiet für den nationalen Agrarsektor ermittelte. Diese Pläne waren sehr einseitig und wurden nicht zwischen der Zentralregierung und der lokalen Regierung koordiniert. Der Bezirkschef und seine Gruppe sprachen das Projekt nicht mit der Bezirksregierung ab. Das Resultat war, dass der indonesische Präsident eine Entscheidung traf und somit den Einschluss des MIFEE-Projekts als Teil der Landbesetzung vorbereitete.
Nach langen Überlegungen schlug die Bezirksregierung die Besetzung von 5552 Hektar für MIFEE vor, aber das Landwirtschaftsamt entschied die Besetzung von 1,6 Millionen Hektar. Ein Gebiet dieser Größe, einem Land wie Papua auferlegt, schließt nicht nur landwirtschaftliches und Durchwanderungsland für die Nahrungsmittelproduktion, sondern auch unberührte Wälder und geschützte Gebiete wie Torfe, Wassersammelbecken und Stammesgebiete wie das des Volkes der Malind mit ein.
Was also geschieht mit den Menschen, die auf diesem Land leben? Während des ganzen Diskurses zwischen der Bezirksregierung und der Zentralregierung wurden die Ureinwohner dieses Gebietes praktisch nicht einmal erwähnt, obwohl die Malind-Anim (Das Volk der Malind) dort schon lange vor der europäischen “Entdeckung” Neu-Guineas, also schon seit Generationen gelebt haben und leben. So wurde ihr Volk bereits in Publikationen des Missionars E.B. Savage im Jahre 1891 oder von Anthropologen wie Van Baal beschrieben und dokumentiert.
Dieses Projekt wurde entworfen, ohne die menschliche Entwicklung der Malind als einen der maßgeblichen Faktoren zu beachten. Tatsächlich war es so, dass sowohl die Zentral- als auch die Bezirksregierung den Eindruck entstehen ließen, dass dieses Land unbewohnt sei und niemandem gehöre. Die Menschen, die in Einheit mit der Natur in ihren einheimischen Behausungen leben, wurden einfach ignoriert. Sie wurden weder in der Planungsphase in die Verhandlungen miteinbezogen noch über das MIFEE-Projekt überhaupt informiert. Sie wurden darüber im Unklaren gelassen, dass ihre kampungs und Dörfer zur strategischen Karte des Projekts gehören. Deshalb wird ihr traditionelles Land unter Wert geschätzt und sie sehen sich der Gefahr gegenüber, auf das Land anderer Clans umgesiedelt zu werden, wenn das Projekt verwirklicht wird.
Der strategische Plan des MIFEE besagt, dass das Projekt das Pro-Kopf-Einkommen der Einheimischen steigern werde und das die Bauern mit modernen Ausrüstungen und Technologien unterstützt werden sollen. Aber er sagt auch aus, dass in den Anfangsphasen gelernte Wanderarbeiter von außerhalb am Projekt arbeiten und den Transfer der Technologie handhaben sollen. Auf lange Sicht sollen dann Ausbildungszentren für die einheimische Bevölkerung eröffnet werden, um ihnen die Techniken von landwirtschaftlichem Anbau zu lehren. Das bringt die Frage auf, wie die örtlichen Bauern in das Projekt involviert werden sollen. Es ist sehr bedauerlich, dass diese Pläne in einer erneuten Entmachtung der Bevölkerung Papuas in Merauke enden werden.
Dies kann nur die Marginalisierung der Malind in Merauke verstärken. Schon immer seit der Einführung von Wanderarbeitern im großen Stil und als Konsequenz des Mangels an adäquater Bildung, Gesundheit und wirtschaftlichen Einrichtungen in Merauke wurden die Malind ausgestoßen und sind zu nicht mehr als Zuschauern geworden. Und was noch bedauerlicher ist, sie werden auch ihr gewohntes Land als Resultat einer Beschlagnahmung im Namen der Entwicklung verlieren, sie werden ihre gewohnte Lebensweise und Regulierungen verlieren. Ihre Regulierungen bezüglich kampung-Grenzen, bezüglich Dorfgrenzen, ihre Handhabung der Jahreszeiten als auch ihre Gesetzgebung wird als ineffektiv verurteilt werden und deshalb vielleicht ganz verschwinden.
Bezüglich der Weitergabe von Werten und Kultur wird auch unsere Sprache weniger und weniger gesprochen, weil es eine Sprache ist, die untrennbar ist von dem Land, dem Wasser, den Wäldern und den Tieren, all den Dingen die ein untrennbarer Teil dieser Einheit sind. Wenn eines davon verloren geht, wird auch die Sprache verloren sein. Geschichten, die von Generation an Generation von unseren Vorfahren weitergegeben wurden, werden immer unverständlicher, weil die heiligen Grenzen von Reisfeldern, Maisfeldern und Palmölplantagen ersetzt wurden. Die Identität der Malind geht langsam verloren, zusammen mit der Zerstörung der natürlichen Bestandteile, die das Symbol der Clans sind. Die Gebze mit ihrem Kokosnuss-Symbol, die Mahuze mit ihrem Sago-Symbol, die Basiks mit ihrem Schwein-Symbol, die Samki mit ihrem Känguru-Symbol, die Kaize mit ihrem Falken; alles wird verloren gehen. Mit anderen Worten: Das MIFEE-Projekt wird zur Zerstörung der Malind führen.
Es ist mehr als wahrscheinlich, dass in fünf oder zehn Jahren die nächste Generation der Malind nicht mehr singen wird: “Ich wuchs auf mit dem Wind, zusammen mit den Blättern, zusammen mit dem Sago, zusammen mit den Kokosnussbäumen.“ Stattdessen werden sie singen: “Ich wuchs auf ohne den Wind, ohne die Blätter, ohne mein Sago-Dorf. Ich weiß nichts über mein Dema, das Symbol meiner Tradition, meine Sprache, meine Heimat. Ich werde nicht mehr über meine Wurzeln sprechen können. Alles was ich tun kann ist, zu sagen, dass Papua das Land meiner Vorfahren ist, das Land, in dem ich geboren wurde.”
Niemand sollte überrascht sein, wenn die Leute anfangen, dass MIFEE-Projekt als Akt eines Genozids, vollzogen durch die indonesische Regierung zu beschreiben, denn es wurde gut geplant und gut organisiert. Alle legalen Bestandteile sind vorhanden: Regierungsvorgaben, Anweisungen des Präsidenten, strategische Planungen und die Landkarten, die eine notwendige Voraussetzung für Völkermord sind.
Wenn all diese Schreie gehört werden, wird die indonesische Regierung bereit sein müssen, die Konsequenzen zu tragen. Es wird die Verantwortung vor den Vorfahren der Malind, den Menschen aus Papua und der internationalen Gemeinschaft tragen müssen.
Der Schreiber ist ein Angehöriger des Volkes der Malind aus dem Merauke-Gebiet in Papua.
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WEST PAPUA: SICHERHEITSKRÄFTE IN ERHÖHTER ALARMBEREITSCHAFT |
Montag, 30. November 2009 | |
von FdN | |
Für den 1. Dezember sind die Sicherheitskräfte in West Papua in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Zusätzlich sind in Mimika sowie in den Grenzregionen zu Papua Neuguinea weitere Sicherheitskräfte der indonesischen Polizei zusammengezogen worden, weil massive Proteste und Unabhängigkeitskundgebungen erwartet werden. Der Chef der Papua Regional Police, General Bekto Suprapto, sagte: „Ich habe die Aktivitäten der Sicherheitskräfte erhöht, um eventuelle Aktionen bestimmter Kräfte zu verhindern.“ Der 1. Dezember 2009 markiert den 48. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung und wird traditionell zu Protesten gegen die indonesische Besetzung genutzt. Es wird erwartet, dass landesweit die Morning Star Flagge als Zeichen der Unabhängigkeitsbestrebungen gehisst wird. | |
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WEST PAPUA: PALMÖLINVESTOREN DRÄNGEN ÜBER DIE LETZTE GRENZE
von Administrator, 19. November 2009
Ein neuer Bericht der „Environmental Investigation Agency“ (EIA) und der Telapak klagt Ölpalmeninvestoren in der indonesischen Hälfte Neuguineas an, fragwürdige Geschäfte zu tätigen, die ortsansässigen Gemeinschaften auszubeuten und wichtige Waldökosysteme in Gefahr zu bringen. Der Bericht „Up for Grabs“ warnt, dass fünf Millionen Hektar Land in Papua und West Papua von mächtigen Landwirtschaftsindustrieunternehmen ins Auge gefasst werden. Der Bericht beschuldigt die Investoren betrügerischer und irreführender Taktiken beim Abschluss von Landkäufen mit Einheimischen. Es werden Entwicklungsvorteile, wie verbessertes Transport-, Schul- und Wohnungswesen versprochen, die jedoch nicht eingelöst werden.
In einem Fall trafen Ermittler von EIA/Telapak einen 4 jährigen Jungen, Sohn eines ansässigen Landbesitzers, der gebeten wurde einen Vertrag zu unterzeichnen, der einem Plantagenunternehmen die Kontrolle des Landes jahrzehntelang sichern sollte.
Die frischen Fruchtstände der Ölpalme werden zur Herstellung von Palmöl verwendet, ein Pflanzenöl, welches breite Verwendung in Nahrungsmitteln, Seifen, Kosmetika und Biotreibstoffen findet. „Up for Grabs“ setzt sich mit der Ölpalmenexpansion im indonesischen Teil Neu Guineas auseinander.
“Up for Grabs“ berichtet, dass Gemeinschaften Vereinbarungen unterzeichnen, bei denen ihr Land unter Marktwert gekauft wird – von 0,45 bis 1,50 US Dollar pro Hektar. Zum Vergleich: Ein Investor kann aus einem Hektar Ölpalmenplantage hunderte bis tausende Dollar herausholen, sobald sie nach 3–5 Jahren das Reifestadium erreicht hat.
EIA und Telepak benannten auch Firmen, die illegal Wald für Plantagen rodeten, bevor die nötigen Bewilligungen gesichert waren. Die Regierung war über diese Rodungen vollständig im Bilde. “Firmen betrügen Papuas um ihr Land, welches sie aufgrund leerer Versprechungen einer besseren Zukunft zugunsten von Palmplantagen aufgeben“, sagte Hapsoro von Telapak in einer Verlautbarung. „Dies alles geschieht mit Rückendeckung von der Regierung im Namen der Entwicklung.“
Der Bericht ruft zu einer Sperre für zukünftige Plantagengenehmigungen in Papua auf „bis strenge Sicherheitsmechanismen zur Unterstützung ortsansässiger Gemeinschaften und zum Schutz des Waldes umgesetzt sind.“
Ausführlicher Bericht als PDF download
GRÜNDUNG NEUER SEKTION DER INT. PARLAMENTARIER FÜR WEST PAPUA IN PNG |
Freitag, 6. November 2009 | |
von FdN | |
Mitglieder des fPcN Netzwerkes werden am 07. November 2009 eine neue Sektion der Internationalen Parlamentarier für West Papua in Port Moresby/Papua Neuguinea gründen, weil in West Papua weiterhin massiv die Menschenrechte verletzt werden. Dazu finden Sie eine schockierende Fotostrecke am Ende des Berichts!OFFICE OF THE REGIONAL MEMBER AND GOVERNOR OF THE NATIONAL CAPITAL DISTRICT PAPUA NEW GUINEA NATIONAL PARLIAMENT P O Parliament Haus WAIGANI, National Capital District, Papua New GuineaATTENTION ALL MEDIA ORGANISATIONSTHE LAUNCHING OF THE INTERNATIONAL PARLIAMENTARIANS FOR WEST PAPUA – PNG CHAPTER In light of the Launching of the International Parliamentarians for West Papua in London on 15th October 2008, of which I am a founding member, I am pleased to announce the launching of the International Parliamentarians for West Papua – “The PNG Chapter” on Saturday 07th of November 2009 at the University of Papua New Guinea Botanical Garden. The International Parliamentarians for West Papua is a concern international Parliamentarian group of legislators who simply want the people of West Papua to exercise the fundamental right to self determination just like all other people of the world because that right belongs to the people of the world. | |
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ERKLÄRUNG DER INTERNATIONALEN PARLAMENTARIER FÜR WEST PAPUA
von FdN, 20. Juli 2009
Als Mitglieder der Internationalen Parlamentarier für West Papua drücken wir unsere große Besorgnis über die jüngste Zunahme von Militäraktivitäten in West Papua, inklusive der gemeldeten Säuberungsoperationen in der Puncak Jaya Region, aus. Wir sind ebenfalls besorgt über die Zunahme der in West Papua festgehaltenen politischen Gefangenen und die Berichte systematischer Folter in den Gefängnissen. Besonders betroffen macht uns die dreijährige Freiheitsstrafe, zu welcher der politische Gefangene Buchtar Tabuni und 15 weitere Menschen in einem Verfahren in Nabire verurteilt wurden.
Wir rufen die indonesische Regierung auf sofort ihr Militär aus West Papua abzuziehen, alle politische Gefangene freizulassen, Untersuchungen zu den Folterberichten in ihren Gefängnissen anzustellen und dem internationalen Roten Kreuz, sowie ausländischen Journalisten den Zugang zu West Papua zu gestatten.
Weitere Informationen unter www.ipwp.org
Es wird im Herbst eine Eröffnung der Internationalen Parlamentarier für West Papua im Europäischen Parlament stattfinden, wir werden darüber Berichten.
WEST PAPUA: TAUSENDE DEMONSTRIEREN, AUSLÄNDISCHE JOURNALISTEN VERHAFTET
von FdN, 25. März 2009
Am gestrigen Dienstag, den 24.03.2009, demonstrierten in Jayapura Tausende für ein neues Referendum und für Unabhängigkeit von Indonesien. Auch lehnten die Demonstranten die Nationalen Wahlen ab. Anlass für die erneuten Unabhängigkeitsbekundungen war die Ankunft von Nicolas Jouwe, einem Führer der Unabhängigkeitsbewegung OPM. Dieser besuchte auf Einladung der indonesischen Regierung nach 40 Jahren im Exil in den Niederlanden erstmals wieder West Papua. Während der Demonstration wurden Banner mit: „Stoppt den Völkermord an der melanesischen Rasse in West Papua“ und „Keine Wahlen, Referendum jetzt“ getragen. Die Demonstranten forderten auch den Abzug sämtlicher indonesischer Truppen aus West Papua.
WEST PAPUA: MINDESTENS 13 PAPUAS NACH MILITÄROPERATION VERHUNGERT
von FdN, 28. Februar 2009
Die Präsenz von TNI und POLRI Truppen (indonesisches Militär) in ganz Puncak Jaya hat die Papuas davon abgehalten ihre Gärten zu bestellen, um sich zu ernähren. Dörfer wurden zerstört, Schweine getötet und die Papuas mussten sich durch Flucht in den Dschungel retten. Unter denjenigen, die starben, befanden sich insbesondere die Älteren und die Jungen. Sie starben nicht nur an Fehlernährung, sondern auch an vermeidbaren Krankheiten. Indonesien hat auch willkürlich einige Papuas getötet – zu den bis jetzt bekannten zählen Paksa Tabuni und Yendenak Murib.
WEST PAPUA: FLÜCHTLINGE WOLLEN NACH VANUATU AUSSIEDELN
von Administrator, 12. Oktober 2008
Flüchtlinge aus West Papua, die sich zurzeit in Papua Neu Guinea aufhalten, haben den Wunsch geäußert, nach Vanuatu überzusiedeln. Wie durch die Zeitung „The National“ (Papua Neu Guinea) berichtet wurde, sagten die Flüchtlinge, die letztes Jahr aus „Eight-Mile“ im National Capital Distrikt ausgewiesen wurden, dass sie trotz des Widerstrebens des UN Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) sie umzusiedeln in ein Drittland ausreisen wollten. Der Führer der aus West Papua vertriebenen Flüchtlinge, Freddy Waromi, sagte, es seien 148 Menschen aus 25 Familien, die unter behelfsmäßigen Zelten und Zeltplanen lebten, mit nur einem Wasserhahn und einem Erdloch als Toilette, und dass der Anführer des Vanuatu Rat angedeutet hat, „uns als Melanesische Brüder und Schwestern zu adoptieren“. Das einzige Problem sei, dass Vanuatu die UN Flüchtlingscharta nicht unterzeichnet hat.
West Papua ist unter indonesischer Kontrolle und viele sind während dieser Zeit über die Grenze nach Papua Neu Guinea geflohen.
Mr. Waromi zufolge hat der UNHCR Ihnen im Jahr 1980 Flüchtlingsstatus gewährt, und auch die Regierung Papua Neu Guineas hat ihnen früher schon Aufenthaltsgenehmigung erteilt, aber jetzt wollen beide Seiten die Flüchtlinge zurück nach West Papua schicken.
Dem ABC News Bericht „UNHCR möchte die West Papua Flüchtlinge nicht nach Vanuatu umsiedeln“ zufolge sagte der UNCHR Regionalvertreter in Canberra, Richard Towle, dass die Papuas vor dem UNHCR dafür gekämpft haben, nach Vanuatu übergesiedelt zu werden, aber ihre Bitte wurde abgelehnt.
Er stellte heraus, dass aus der Sicht der UN eine Umsiedlung wirklich der letzte Ausweg sei für diejenigen, die Schutz am meisten nötig hätten, und dass er nicht glaube, dass die Gruppe der West Papua Flüchtlinge in diese Kategorie falle. Er fügte hinzu, dass die Regierung Papua Neu Guineas es vorziehe, dass die Flüchtlinge zurück über die Grenze in das von Indonesien regierte West Papua ziehen.
Mr. Waromi sagte darauf, „das UNHCR wollte, dass wir nach West Papua zurückkehren, aber es ist eine traurige Tatsache dass wir getötet werden, wenn wir zurückgehen. Das Flüchtlingskommissariat hat für einige unserer Melanesischen Brüder die Rückkehr nach East Awin im Jahr 2001 arrangiert, und keiner derer, die nach West Papua zurückgesendet wurden, lebt heute noch, sie sind alle tot“.
MASSAKER IN WEST PAPUA: TAG DES SCHRECKENS IN BIAK
von FdN, 3. Juli 2008
Am 6. Juli 2008 wird sich das Massaker in Biak in West Papua zum zehnten Mal jähren, und immer noch hat die indonesische Regierung niemand für dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft gezogen. Ungefähr 150 Menschen wurden umgebracht und viele mehr verwundet, als Truppen, die auf direkte Anweisung des Oberbefehlshabers der Armee und indonesischen Verteidigungsministers General Wiranto handelten, mit Schnellfeuerwaffen das Feuer auf eine schlafende Menge eröffneten, die sich unter einer gehissten Flagge der Unabhängigkeitsbewegung von West Papua versammelt hatte. Die Schießerei, während der auch Anwohner aus ihren Häusern gezerrt wurden, dauerte mindestens vier Stunden. Andere Opfer wurden gefoltert und vergewaltigt, bevor sie von Marineschiffen aus über Bord geworfen wurden.
Senden Sie noch heute eine E-Mail an den indonesischen Botschafter in Berlin! Einen vorgefertigten Brief finden Sie in unserer Kategorie KAMPAGNEN.
STUDENTENPROTESTE IN WEST PAPUA GEGEN “SPEZIELLE AUTONOMIE”
von FdN/ AKI, Italy; 28. April 2007
Mehr als 1.500 Studenten haben am Freitag vor dem Regierungssitz in Jayapura, der Hauptstadt der indonesischen Provinz West Papua demonstriert und gefordert, dass der Autonome Status beendet werden muss, weil er nicht funktioniert. Die Protestierenden forderten einen Dialog mit der Regierung, um über die Zukunft West Papuas zu entscheiden.
„Wir wollen einen Drei-Wege Dialog: eingeschlossen Jakarta, eine Delegation aus West Papua und eine neutrale Organisation.“, sagte Buchtar Tabuni, einer der Organisatoren der Proteste.
FDN FLÜCHTLINGSHILFE BERICHT WEST PAPUA
von Steffen Keulig, 18. März 2007
Aufgrund dramatischer Meldungen über die Situation der West Papua Flüchtlinge in Papua Neuguinea im Dezember letzten Jahres, hatte sich FdN entschlossen eine Hilfsaktion zu organisieren. Diese umfasste humanitäre als auch operative Hilfsmassnahmen. Mit mehreren Tausend Euro Spendengeldern, Medikamenten und Kommunikations-Equipment reiste ein FdN Team in die betroffene Region.
Die Zahl der Flüchtlinge aus West Papua beträgt etwa 10.000, die hauptsächlich in den Regionen um Vanimo im Norden sowie um Kiunga im Süden von Papua Neuguinea siedeln. Die ersten Flüchtlinge kamen bereits Anfang der 80er Jahre nach Papua Neuguinea. Hauptgrund waren die massiven Militäroperationen im Hochland von West Papua mit Flächenbombardierungen und Massakern durch das indonesische Militär an der Zivilbevölkerung. Lediglich 30 Prozent der Flüchtlinge sind heute von der Regierung Papua Neuguineas anerkannt, der Rest lebt illegal in schwer zugänglichen Dschungelcamps. Diese waren das Hauptziel der Hilfsaktion.Während einer vierwöchigen Reise wurden von einem FdN Team folgende Hilfsgüter an die Menschen in den verschiedenen Camps übergeben:
3.000 € Lebensmittel
2.500 € Medikamente (Medikamente im Wert von 2.000 € spendete ein deutscher Pharmakonzern, der nicht genannt werden möchte)
Des weiteren übergab FdN für die Unabhängigkeitsbewegung in West Papua Kommunikations-Equipment. Ziel ist eine verbesserte Dokumentation und Kommunikation von Menschenrechtsverletzungen.
2.000 € (1 Computer, 1 Laptop, 1 Drucker)
1.000 € (4 digitale Fotoapparate)
300 € (1 digitale Videokamera)
200 € (5 Mobiltelefone)
300 € (Sim- und Prepaidkarten)
An dieser Stelle möchten wir den Dank der Papua an alle diejenigen weiterleiten, die diese Hilfsaktion unterstützt haben.
Im übrigen hat das FdN Team seine Reisekosten aus eigener Tasche finanziert. Auch dafür gilt unser Dank.
UNREPORTED WORLD WEST PAPUA – DIE REGENWALD KRIEGER
von Steffen Keulig, 27. Oktober 2006
Zwei Journalisten von Channel 4 UK ist es gelungen, als Touristen getarnt eine Dokumentation über West Papua zu produzieren. Diese wurde am vergangenen Freitag ausgestrahlt. Einen inhaltlichen Einblick gibt es hier.(englisch)
MASSENPROTESTE GEGEN FREEPORT GEPLANT
von Steffen Keulig, 22. März 2006
Wie wir aus internen Quellen erfuhren, sind für heute, Mittwoch den 22. März, Massenproteste von mehreren Tausend Studenten in der Provinzhauptstadt Jayapura geplant. Die Proteste richten sich gegen die US amerikanische Freeport Mine in West Papua, die weltweit größte Gold- und Kupfermine der Welt, die erheblich zur Zerstörung der Umwelt beiträgt. Bereits in den letzten Tagen sind mehrere Demonstranten nach Zusammenstößen mit indonesischen Spezialeinheiten ums Leben gekommen. Die Forderung ist die sofortige Schließung der Mine.
BENNY WENDAS STATEMENT BEI DER UN/ WGIP 2005 ALS FILM
von fPcN, 25. August 2005
Benny Wenda, Traditionalistenführer aus West Papua, gab bei der diesjährigen WGIP 2005 bei der UN sein Statement ab. Dieses ist jetzt auch als Film zu sehen. Voraussetzung Quicktime und Breitband Internet.
WEST PAPUA-SYSTEMATISCHER GENOZID
von Free West Papua Movement, 8. Juni 2005
Eine Zusammenfassung der Menschenrechtsverletzungen an Zivilisten durch das indonesische Militär in den letzten beiden Jahren. In unseren Medien immer noch verschwiegen wird der Völkermord an den Papua, der bislang etwa 200 000 Menschen das Leben kostete.
Contact Address: Jl. Jeruk Nipis Kotaraja, Jayapura, West Papua.
Mobile: 08124888458 (West Papua), 0422782620 (Australia).[:en]AUSTRALIEN: MIRRAR ABORIGINES, KAKADU NP UND URANLAGER JABILUKA
von FdN / IC, 19. April 2011
Die Angehörigen des Stammes der Mirarr haben ihren Widerstand gegen das milliardenschwere Uranlager Jabiluka erneuert und sich dafür ausgesprochen, die Lagerstätte aus Solidarität mit der Bevölkerung von Japan zu einem Teil des als UNESCO-Weltkulturerbe geführten Kakadu-Nationalparks zu erheben. In einem aktuellen Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon (PDF) bedauert Yvonne Margarula, die „Elder“ der Mirrar, dass Uran aus der bereits in Betrieb befindlichen Uranmine „Ranger“ in Kakadu höchstwahrscheinlich auch im schwer angeschlagenen Atomkraftwerk Fukushima gefunden würde.
„Mit großer Trauer hat unser Volk der Mirarr aus dem zum Weltkulturerbe zählenden Kakadu-Nationalpark im Northern Territory von Australien von dem Leiden vernommen, das die Japaner durch das vor kurzem eingetretene Erdbeben, den Tsunami und die Atomkatastrophe getroffen hat. Unsere Gedanken und Gebete sind in dieser sehr schwierigen Zeit mit dem Volk von Japan. Wir hoffen, dass die Menschen, Familien, Gemeinschaften und die Nation die Chance haben werden, ihr Leben wieder aufbauen mögen. Wir hoffen auch auf eine baldige Lösung des immer noch andauernden nuklearen Notfalls von Fukushima“, sagte sie.
Margarula, deren Vater in den späten 1970er Jahren die australische Regierung vor einer gefährlichen Kraft namens „Ojang“ warnte, „die in der Lage sei, überall auf der Welt den Tod zu bringen“, wenn ihre Ruhe am Standort Ranger gestört würde, hofft, dass sich der UN-Generalsekretär ihren Standpunkt und die Worte ihres Vaters zu Herzen nehmen wird.
Über Tausende von Jahren haben wir, die einheimische Bevölkerung des Kakadu-Nationalparks, die heiligen Orte respektiert, an denen diese spezielle und gefährliche Kraft wohnt. Wir nennen diese Orte und diese Kraft Ojang. Ojang steht sowohl mit dem Gebiet der Ranger-Mine, als auch mit dem Standort der geplanten Mine Jabiluka in Verbindung. Wir glauben und haben schon immer geglaubt, dass bei einer Störung Ojangs eine große und gefährliche Kraft auf die Welt losgelassen wird. Mein Vater hat die australische Regierung in den 1970er Jahren davor gewarnt, aber keiner in höheren Positionen hat ihm zugehört. Wir hoffen, dass Menschen wie ihr zuhören und heute noch handeln werden.
Die Ranger-Mine hat seit ihrer Gründung im Jahre 1981 Probleme. Dem Environment Centre zufolgewurden seitdem „mehr als 100 umwelttechnische Fehler und Verstöße gegen die Betriebsgesetze verzeichnet“. Die Mine wurde vor allem von Problemen mit der Wasserbewirtschaftung heimgesucht. Dies bereitet den Mirarr große Sorgen, da „etwa 12 Millionen Liter radioaktiv verseuchtes Wasser am Standort der ‚Ranger-Uranium Mine’, flussaufwärts von indigenen Gemeinschaften und international anerkannten zu Ramsar gehörigen Feuchtgebieten zu finden sind“, wie Margarula in ihrem Brief an den Generalsekretär beschreibt.
Die „Energy Resources of Australia (ERA)“, die hinter den Arbeiten in der Ranger-Mine steht, wurde kürzlich wegen der großer Sorge, dass es zu einer Überflutung kommen könnte, zur Einstellung der Arbeiten an der Mine gezwungen. Es ist möglich, dass die Mine bis Ende 2011 geschlossen bleibt.
Trotz der andauernden und „hartnäckigen Probleme“ hofft die zu Rio Tinto gehörende ERA, die Mine ausbauen zu können und dabei erstmalig die neue kontroverse säurebasierte Haufenlaugungs-Technologie zu benutzen.
„Die andauernden Arbeiten an der Ranger-Mine zusammen mit dem erneuten Druck zur Expansion bedrohen die natürlichen und kulturellen Werte, derentwegen Kakadu als Weltkulturerbe bekannt ist“, gibt Justin O’Brien zu denken, ein leitender Offizieller der Gundjeihmi Aboriginal Corporation (GAC), einer Mirarr-Organisation, die zur Unterstützung des Stammes der Mirarr gegründet wurde. „Die aktuelle Schwierigkeiten der ERA verdeutlichen die Unfähigkeit des Unternehmens, bereits seine aktuell laufenden Projekte sicher durchzuführen, und somit geben sie auch Anlass zu ernsten Zweifeln bezüglich seiner Fähigkeit zur Bewältigung irgendeiner darüber hinausgehenden Expansion.“
Gleichzeitig besteht Rio Tinto immer noch darauf, auch an der nahegelegenen Lagerstätte Jabiluka, einem der weltweit größten unberührten Uranlager, den Betrieb aufzunehmen. Der Ausbau der Mine Jabiluka wurde 1998 nach einer 8-monatigen Blockade durch über 5000 indigene und nicht-indigene Protestier aufgehalten.
In einer Kehrtwende, die nach allen industriellen Maßstäben nur noch als bemerkenswert bezeichnet werden muss, unterzeichnete die ERA 2005 mit den Mirarr die „Vereinbarung zur langfristigen Pflege und Erhaltung von Jabiluka“, die der eingeborenen Bevölkerung ein Vetorecht über jede zukünftige „Entwicklung“ bei Jabikula einräumt.
Im Licht der Ereignisse am Atomkraftwerk bei Fukushima, ganz zu schweigen von den nicht enden wollenden Probleme bei der Ranger-Mine und dem andauernden Risiko der Verstrahlung im Kakadu-Nationalpark, hoffen die Mirarr jetzt, dass sie von diesem Recht keinen Gebrauch machen müssen.
Anstatt über Nacht Millionäre zu werden, wie die Presse verlockend meinte, wünscht das Volk der Mirarr lieber, dass das Uran dort bleibt, wo es hingehört: Im Boden, wo es niemandem schadet und zukünftigen Generationen zur Bewahrung überlassen werden kann.
Für Hintergrundinformationen und mehr schauen Sie doch auf folgender Website vorbei:http://www.mirarr.net/
Regelmäßige Updates finden Sie auch auf der Facebook Homepage:http://www.facebook.com/mirarrcountry
Unter der folgenden Adresse finden Sie weitere Informationen über den Kakadu-Nationalpark
Übersetzung FdN (heal)
AUSTRALIEN: ABORIGINES DROHT DER AUSVERKAUF IHRES LANDES
von FdN, 27. Januar 2009
Der australische Bundesumweltminister Peter Garrett kündigte an, dass er die Expansion der McArthur Mine nun doch genehmigen will. Fünf Wochen zuvor hatte das Bundesgericht Australiens den Erzabbau in der Mine vorerst wegen der nicht genehmigten 5,5 Kilometer langen Umleitung des McArthur Flusses untersagt (Wir berichteten). Die Verlautbarung Garretts kam nur wenige Tage nachdem sich der Minenkonzern Xstrata geäußert hatte, dass durch die Schließung der Mine 300 Arbeitsplätze verloren gehen würden. Nun droht der Ausverkauf von Aborigines Land erneut.
Herr Garrett (Foto) sagt, dass seine Entscheidung den Schutz der Süßwasserfische und der Zugvögel berücksichtigt. Auch die Entscheidung für eine Ausweitung der Minenaktivitäten sei von der Sache her nicht falsch. Nur das Genehmigungsverfahren des vorigen Umweltministers sei nicht korrekt gewesen. Jetzt haben die traditionellen Besitzer des Landes, die Minenbetreiber und der Commonwealth Minister bis zum 6. Februar Zeit sich zu seiner Entscheidung zu äußern.
Delia Lawrie, Planungsministerin im Nothern Territory sagte, dass sie überzeugt davon ist, das Bundesumweltminister Peter Garrett die Entscheidung nicht überstürzt getroffen hat. „Er reiste nach Borroloola (Google-Map ) und sprach dort mit den traditionellen Besitzern des Landes sowie dem Gemeinderat, er besuchte auch die Mine und studierte die Dokumente bevor er seine Entscheidung traf.“
Steve Johnson, ein Bewohner des Ortes Borroloola, sagt, dass er über diese Entscheidung Garretts nicht überrascht sei. „Peter Garretts hat in den letzten Jahren immer wieder betont, dass er ein Freund der Aborigines sei. Aber nur soweit, solange das seinem Ansehen genutzt hat. Wenn es nun hart auf hart kommt, dann verkauft er die Leute. Es sind nur wenige Menschen in Borroloola, die die Minenaktivitäten unterstützen. Die Mehrheit ist jedoch dagegen.“
Wie rassistisch auch die Polizei gegenüber Aborigines auftritt zeigt diese Video, dass inzwischen in ganz Australien für Empörung sorgt: Spiegel-Video
AUSTRALIEN: ABORIGINES GEWINNEN VOR GERICHT GEGEN MINENKONZERN
von Administrator, 29. Dezember 2008
Die am 13. September 2007 lange umkämpfte Deklaration über die Rechte der indigenen Völker war von 143 UN-Staaten angenommen worden. Doch eine erklärte Demokratie wie die Australiens stimmte gegen die Deklaration, denn viele der Aborigines leben in Regionen, in denen reichhaltige Bodenschätze zu finden sind. So wollte z.B. McArthur River Mining (MRM), ein Unternehmen des Schweizer Rohstoffhauses Xstrata, in Nordaustralien eine der weltweit größten Zink-Tagebaumine errichten und einen ganzen Fluss umleiten. Nach australischen Medienberichten hat Xstrata bereits mehrere Kilometer des McArthur-Flusses umleiten lassen, um die bislang unterirdische Mine zu einem Tagebau erweitern zu können. Die Aborigines haben gegen den europäischen Konzern Xstrata geklagt – und gewonnen.
Die Ureinwohner, die seit Jahrtausenden im Gebiet um den Fluss McArthur und der Küstenregion jagten und fischten, sahen massiv ihre Lebensgrundlagen bedroht und hatten Anklage gegen die Pläne des Xstrata-Konzerns erhoben. Ein Bundesgericht in Sydney urteilte nun, dass die australische Regierung die Verfahrensregeln missachtet habe, als sie das umgerechnet 53 Millionen Euro teure Projekt am McArthur-Fluss im Norden Australiens Ende 2006 genehmigt hatte. Die Ureinwohner verlangten von Xstrata die Aufnahme von Verhandlungen über ein Abkommen, das unter anderem eine Entschädigung und Jobmöglichkeiten für Aborigines festlegen soll. Ebenso forderten sie Xstrata auf, die bereits umgeleiteten Abschnitte des Flusses in den ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Ein Sprecher des Industrieverbandes Northern Territory Resources Council nannte das Urteil einen schweren Rückschlag für die australische Minenindustrie.
AUSTRALIEN: MEHR RECHTE FÜR ABORIGINES EINGEFORDERT
von Administrator, 14. Dezember 2008
In der am Dienstag, 9. Dezember 2008, in Auckland veröffentlichten Erklärung der neuseeländischen Bischofskonferenz hat diese mehr Rechte für die australischen Ureinwohner, den Aborigines, gefordert. Den Aborigines, das erste Volk Australiens, wurden ihre Bürgerrechte erst im Jahre 1967 gesetzlich zugesagt. Dennoch existiert bis heute eine anhaltende Ungleichbehandlung zwischen den Ureinwohnern und weißen Australiern. So forderten die neuseeländischen Bischöfe die Regierung des Landes auf, die UN-Deklaration über die Rechte der Ureinwohner zu unterzeichnen. Am 13. September 2007 war eine lange umkämpfte Deklaration über die Rechte der indigenen Völker von 143 UN-Staaten und damit mit großer Mehrheit angenommen worden.
Doch erklärte Demokratien wie die USA, Kanada, Australien und Neuseeland stimmten gegen die Deklaration, denn viele der indigenen Stämme leben in diesen Ländern in Regionen, in denen reichhaltige Bodenschätze (Erdöl, Erz) oder sonstige Ressourcen (Waldgebiete, seltene Flora und Fauna) zu finden sind.
Mit dem 1998 verabschiedeten Wik-Gesetz wurden die Forderungen der australischen Ureinwohner weiter eingeschränkt: Landrechtsansprüche auf Gebiete, die vom Staat an Bauern oder Bergbaugesellschaften verpachtet sind, können nicht erhoben werden. Lediglich finanzielle Entschädigung für die gewaltsam beschlagnahmten Gebiete könne verlangt werden.
So will z.B. McArthur River Mining (MRM), ein Unternehmen des Schweizer Rohstoffhauses Xstrata, in Nordaustralien eine weitere massive Tagebaumine errichten und einen Fluss umleiten. Ureinwohner sehen ihre Lebensgrundlagen bedroht. Für die wenigen Aborigines, die seit Jahrtausenden im Gebiet um den Fluss McArthur und der Küstenregion jagen und fischen, ist es zugleich Quelle der Nahrung und Sitz ihrer Seele. „Doch das alles“, sagt Felicity Campbell, „könnte bald zerstört sein.“
Die Zahl der Aborigines in Australien betrug Ende des 18. Jahrhunderts etwa 300.000. Durch straffreie Morde, die seitens der britischen Kolonialherren geduldet und teilweise durch Kopfgelder forciert wurden, waren es Ende des 19. Jahrhunderts nur noch etwa 75.000. Neue Krankheiten, denen die Urvölker nicht gewachsen waren, taten ihr Übriges. Heute leben ca. 170.000 Aborigines in Australien. Im Februar 2008 hat sich der australische Premierminister für die „Stolen Generation“ der Aborigines entschuldigt. Bis in die 70er Jahre hinein waren den Ureinwohnern etwa 100.000 Kinder entrissen und in Umerziehungslager gesteckt worden.
NEUSEELAND: MAORI REBELLEN FORDERN AUTONOMIE
von Administrator, 1. August 2008
Ein „rebellischer“ (enteigneter) Maori Stamm trat am Donnerstag (31.07.2008) in Verhandlungen mit der neuseeländischen Regierung. Die Forderung: Autonomie über ihr Stammesland. Der Ngai Tuhoe Stamm der Maoris ist der Einzige, der das Abkommen von Waitangi 1840 nie unterzeichnet hatte. Über Jahre hinweg hatten die Tuhoe gegen die eindringenden weißen Siedler gekämpft. Der Vertrag von Waitangi war die Geburt von Neuseeland unter britischer Souveränität und sollte den Maoris ihr Land, die Wälder, Fischereien und ihre Kultur garantieren. Dies wurde aber nicht eingehalten: Mit der Ankunft britischer Siedler Mitte des 19. Jahrhunderts wurde den Maori ein Großteil ihres Landes weggenommen. Der Stamm der Ngai Tuhoe aber beharrte weiterhin auf seiner Souveränität über seine Kultur und sein Land im Herzen der nördlichen Insel.
“Für uns Maori hat es nie irgendein Übereinkommen gegeben, unsere Souveränität aufzugeben. Es hat nie ein Abkommen gegeben, unsere Ländereien gegen unseren Willen zu abzugeben. Wir haben nie zugestimmt, Gemeindeabgaben zu zahlen, unter der Drohung, andernfalls unser Land zu konfiszieren. Und wir haben nie zugestimmt, unsere Heiler, unsere Sprache, unsere geschnitzten Versammlungshäuser, oder unser Recht aufzugeben, gegen diejenigen zu rebellieren, die uns vergewaltigt, ermordet und bestohlen haben.”
Mehrere hundert Mitglieder des Stammes, teilweise geschmückt mit traditionellem Federumhang, begaben sich am Donnerstag zum Parlament um ein Abkommen über den Beginn der Verhandlungen bezüglich ihrer Forderungen zu unterzeichenen. Tamati Kruger, Verhandlungsführer der Ngai Tuhoe, feierte die Unterzeichnung als einen historischen Moment. Der stellvertretende Ministerpräsident Neuseelands, Michael Cullen, sagte, dass die Regierung die Belange des Stammes über viele Generationen hinweg und auf verschiedenartige Weise nicht beachtet habe. „Die Behandlung durch die Krone haben Leid, Armut, Hunger und extreme Isolation für eure Leute gebracht“, sagte Cullen gegenüber der wartenden Menge. Der Stamm habe unter “dem Verlust großer Teile seines Landes sowie erheblicher Verluste an Menschenleben gelitten“ fügte er hinzu.
Das Abkommen wird als ein Schritt betrachtet, der das Verhältnis zwischen der Regierung und den Tuhoe verbessern soll. Im Oktober 2007 hatten Behörden in einer Razzia das Eigentum mehrere Tuhoe durchsucht. Der Grund waren Behauptungen, dass diese Untersuchungen wegen terroristischer Aktivitäten durchgeführt worden seien. Nach einem nationalen Aufschrei über die Art und Weise der Razzia wurden die Behauptungen und Untersuchungen schließlich zurückgezogen und eingestellt. 16 Tuhoe, Te Atiwa, Maniapoto, Nga Puhi und Pakeha wurden jedoch wegen illegalen Schusswaffenbesitzes angezeigt, ein Prozess steht noch aus.
Ein anderes Signal für die sich verbessernden Beziehungen war die Teilnahme der Tuhoe zusammen mit sechs anderen Maori Stämmen im Juni 2008 bei der Unterzeichnung eines Abkommens, dass die Zurückgabe von großen Teilen Landes und Fischereibestände an die Maoris regelte und den Landraub durch europäische Siedler im 19. Jahrhundert rückgängig machte.
„Es ist ein großer Tag für die Tuhoe“, sagte das Stammesmitglied Tauri Pouwhare am Donnerstag während der Zeremonie. Aber, so führte er weiter aus, die Tuhoe wollen sich selbst in ihrem eigenen Stammesland regieren. Das stellt eine ziemlich heikle Angelegenheit für die Zentralregierung dar. „Sie haben uns das Land genommen, wir aber wollen es zurück“, so Pouwhare weiter gegenüber der The Associated Press. Tame Iti, einer der 16 Tuhoe Aktivisten, die wegen Schusswaffenbesitzes belangt worden waren, sagte, die Frage nach Autonomie sei eines der Kernthemen während der Diskussion.
Die Bestrebungen der Tuhoe nach Unabhängigkeit sind so alt wie die Unterdrückung durch die Kolonialmacht. Ende des 19. und bis in das 20. Jahrhunderts hinein gab es wiederholte Angriffe der Regierung auf Siedlungen der Tuhoe, bei denen Dörfer zerstört und Land beschlagnahmt wurde. Den Maori geht es nicht um die Gründung weiterer Nationalstaaten, sondern vielmehr um die kulturelle und sprachliche Selbstständigkeit sowie um den Zugriff auf natürliche Ressourcen.
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WEST PAPUA: MIFEE-PROJEKT VERNICHTET LEBENSGRUNDLAGEN
von FdN, 11. September 2010
Das Land West Papua, ein Land großer Reichtümer, ein kleines Paradies auf Erden. So preist Franky Sahilatua, der malunkanische Musiker, das Land Papua in seinem Lied “Aku Papua”, das dank des Sängers Edo Kondologit sehr berühmt geworden ist. Diese Reichtümer sind es, die das kleine Paradies in eine Attraktion für Investoren aus Indonesien und aus der ganzen Welt verwandelt hat. Wälder, Felder, Wasser, Minerale –all das gibt es dort und wartet darauf, von diesen Leuten geplündert zu werden. Der Liedtext ist allzu wahr: “All das Land, all diese Felsen, die Reichtümer, die voller Hoffnung sind.” Alles in diesem Land ist von unbezahlbarem Wert. Nicht nur die Felder selbst, sondern auch die Savanne, die sich über Meilen erstreckt, die Kayu putih, der Torf und die großen, eleganten Bäume in Merauke die 1,6 Millionen Hektar bedecken in der Hoffnung, dass sie Indonesien und die ganze Welt vor einem drohend näher rückenden Lebensmittelnotstand retten werden. Aber welche Hoffnung gibt es, dass all dies auch für die Kinder und Enkelkinder der Besitzer dieses Landes erhalten bleibt? Wird all dies von den Leuten konsumiert werden, die dorthin kommen, um die Felsen voller Hoffnung mitzunehmen?
Im Jahre 2000 bot der Bezirkschef Johanes Gluba Gebze Merauke als Getreidespeicher an, als er sein gigantisches Projekt “Merauke Integrated Rice Estate” (MIRE) gründete. Dies sollte ein fantastisches Programm sein, das vollständig vom Landwirtschaftsamt der Regierung unterstützt werden sollte. Als im Jahr 2008 eine Hungersnot die Welt traf und überall die Preise für Lebensmittel stiegen, wurden viele Agrarländer, darunter Indonesien, tätig und dachten über neue Quellen für Lebensmittel auf der ganzen Welt nach. Diese Krise wurde der Startpunkt für anwachsende Investitionen in die Lebensmittelproduktion. Die indonesische Regierung und ihr Landwirtschaftsamt begannen überall nach strategischen Standorten zu suchen, Land, das von niemandem genutzt wird, Land, das geeignet war, diese Investoren anzulocken.
In einer Präsentation in der Redaktion des “Kompas” im Juni diesen Jahres sagte das IPB (Institut Pertanian Bogor- /Bogor Agricultural Institute), welches Forschung zum Projekt MIFEE betrieb, dass Indonesien zwischen 2010 und 2025 einer Krise gegenüberstehen werde. Der Mangel an Land in Java wegen des schnellen Bevölkerungswachstums und des Entstehens von neun Ballungsräumen auf dieser Insel hat zu einem Niedergang in der Nahrungsmittelproduktion geführt, während geschätzt wird, dass die Bevölkerung in Indonesien auf 300 Millionen steigen wird. Dies könnte in einer Hungersnot bis zum Jahre 2025 führen und betont daher die Erfordernis, eine Lösung in Form von großen Landstreifen zu finden. Merauke wurde als beste Lösung gesehen. Agus Sumule, ein Regierungsexperte von Papua, erklärte, dass es ein Akt großer Ungerechtigkeit wäre, weil es bedeute, dass man erwarte, Papua und besonders Merauke müssten die Konsequenzen für die Lebensmittelkrise in der ganzen Welt und in Indonesien tragen. Diese Bürde solle von Gebieten über Indonesien hinaus getragen werden. Es sei sonst sehr unfair für eine einzige Provinz und schlimmer, eine einzige ethnische Gruppe, die Bürde der Lebensmittelkrise allein tragen zu müssen.
Mit Argumenten wie der Verbesserung der lokalen Wirtschaft und der Selbstversorgung mit Lebensmitteln wurde das Merauke-Rojekt damals von Johanes Gluba Gebze enthusiastisch begrüßt. Die lokale und die zentrale Regierung brachten dann eigene Studien und Pläne für das Projekt hervor. Die Zentralregierung schlug zusammen mit Government Regulation 20/2008 on National Land Allocation ein Projekt namens “Merauke Integrated Food and Energy Estate” (MIFEE) vor, das Merauke als Hauptgebiet für den nationalen Agrarsektor ermittelte. Diese Pläne waren sehr einseitig und wurden nicht zwischen der Zentralregierung und der lokalen Regierung koordiniert. Der Bezirkschef und seine Gruppe sprachen das Projekt nicht mit der Bezirksregierung ab. Das Resultat war, dass der indonesische Präsident eine Entscheidung traf und somit den Einschluss des MIFEE-Projekts als Teil der Landbesetzung vorbereitete.
Nach langen Überlegungen schlug die Bezirksregierung die Besetzung von 5552 Hektar für MIFEE vor, aber das Landwirtschaftsamt entschied die Besetzung von 1,6 Millionen Hektar. Ein Gebiet dieser Größe, einem Land wie Papua auferlegt, schließt nicht nur landwirtschaftliches und Durchwanderungsland für die Nahrungsmittelproduktion, sondern auch unberührte Wälder und geschützte Gebiete wie Torfe, Wassersammelbecken und Stammesgebiete wie das des Volkes der Malind mit ein.
Was also geschieht mit den Menschen, die auf diesem Land leben? Während des ganzen Diskurses zwischen der Bezirksregierung und der Zentralregierung wurden die Ureinwohner dieses Gebietes praktisch nicht einmal erwähnt, obwohl die Malind-Anim (Das Volk der Malind) dort schon lange vor der europäischen “Entdeckung” Neu-Guineas, also schon seit Generationen gelebt haben und leben. So wurde ihr Volk bereits in Publikationen des Missionars E.B. Savage im Jahre 1891 oder von Anthropologen wie Van Baal beschrieben und dokumentiert.
Dieses Projekt wurde entworfen, ohne die menschliche Entwicklung der Malind als einen der maßgeblichen Faktoren zu beachten. Tatsächlich war es so, dass sowohl die Zentral- als auch die Bezirksregierung den Eindruck entstehen ließen, dass dieses Land unbewohnt sei und niemandem gehöre. Die Menschen, die in Einheit mit der Natur in ihren einheimischen Behausungen leben, wurden einfach ignoriert. Sie wurden weder in der Planungsphase in die Verhandlungen miteinbezogen noch über das MIFEE-Projekt überhaupt informiert. Sie wurden darüber im Unklaren gelassen, dass ihre kampungs und Dörfer zur strategischen Karte des Projekts gehören. Deshalb wird ihr traditionelles Land unter Wert geschätzt und sie sehen sich der Gefahr gegenüber, auf das Land anderer Clans umgesiedelt zu werden, wenn das Projekt verwirklicht wird.
Der strategische Plan des MIFEE besagt, dass das Projekt das Pro-Kopf-Einkommen der Einheimischen steigern werde und das die Bauern mit modernen Ausrüstungen und Technologien unterstützt werden sollen. Aber er sagt auch aus, dass in den Anfangsphasen gelernte Wanderarbeiter von außerhalb am Projekt arbeiten und den Transfer der Technologie handhaben sollen. Auf lange Sicht sollen dann Ausbildungszentren für die einheimische Bevölkerung eröffnet werden, um ihnen die Techniken von landwirtschaftlichem Anbau zu lehren. Das bringt die Frage auf, wie die örtlichen Bauern in das Projekt involviert werden sollen. Es ist sehr bedauerlich, dass diese Pläne in einer erneuten Entmachtung der Bevölkerung Papuas in Merauke enden werden.
Dies kann nur die Marginalisierung der Malind in Merauke verstärken. Schon immer seit der Einführung von Wanderarbeitern im großen Stil und als Konsequenz des Mangels an adäquater Bildung, Gesundheit und wirtschaftlichen Einrichtungen in Merauke wurden die Malind ausgestoßen und sind zu nicht mehr als Zuschauern geworden. Und was noch bedauerlicher ist, sie werden auch ihr gewohntes Land als Resultat einer Beschlagnahmung im Namen der Entwicklung verlieren, sie werden ihre gewohnte Lebensweise und Regulierungen verlieren. Ihre Regulierungen bezüglich kampung-Grenzen, bezüglich Dorfgrenzen, ihre Handhabung der Jahreszeiten als auch ihre Gesetzgebung wird als ineffektiv verurteilt werden und deshalb vielleicht ganz verschwinden.
Bezüglich der Weitergabe von Werten und Kultur wird auch unsere Sprache weniger und weniger gesprochen, weil es eine Sprache ist, die untrennbar ist von dem Land, dem Wasser, den Wäldern und den Tieren, all den Dingen die ein untrennbarer Teil dieser Einheit sind. Wenn eines davon verloren geht, wird auch die Sprache verloren sein. Geschichten, die von Generation an Generation von unseren Vorfahren weitergegeben wurden, werden immer unverständlicher, weil die heiligen Grenzen von Reisfeldern, Maisfeldern und Palmölplantagen ersetzt wurden. Die Identität der Malind geht langsam verloren, zusammen mit der Zerstörung der natürlichen Bestandteile, die das Symbol der Clans sind. Die Gebze mit ihrem Kokosnuss-Symbol, die Mahuze mit ihrem Sago-Symbol, die Basiks mit ihrem Schwein-Symbol, die Samki mit ihrem Känguru-Symbol, die Kaize mit ihrem Falken; alles wird verloren gehen. Mit anderen Worten: Das MIFEE-Projekt wird zur Zerstörung der Malind führen.
Es ist mehr als wahrscheinlich, dass in fünf oder zehn Jahren die nächste Generation der Malind nicht mehr singen wird: “Ich wuchs auf mit dem Wind, zusammen mit den Blättern, zusammen mit dem Sago, zusammen mit den Kokosnussbäumen.“ Stattdessen werden sie singen: “Ich wuchs auf ohne den Wind, ohne die Blätter, ohne mein Sago-Dorf. Ich weiß nichts über mein Dema, das Symbol meiner Tradition, meine Sprache, meine Heimat. Ich werde nicht mehr über meine Wurzeln sprechen können. Alles was ich tun kann ist, zu sagen, dass Papua das Land meiner Vorfahren ist, das Land, in dem ich geboren wurde.”
Niemand sollte überrascht sein, wenn die Leute anfangen, dass MIFEE-Projekt als Akt eines Genozids, vollzogen durch die indonesische Regierung zu beschreiben, denn es wurde gut geplant und gut organisiert. Alle legalen Bestandteile sind vorhanden: Regierungsvorgaben, Anweisungen des Präsidenten, strategische Planungen und die Landkarten, die eine notwendige Voraussetzung für Völkermord sind.
Wenn all diese Schreie gehört werden, wird die indonesische Regierung bereit sein müssen, die Konsequenzen zu tragen. Es wird die Verantwortung vor den Vorfahren der Malind, den Menschen aus Papua und der internationalen Gemeinschaft tragen müssen.
Der Schreiber ist ein Angehöriger des Volkes der Malind aus dem Merauke-Gebiet in Papua.
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WEST PAPUA: SICHERHEITSKRÄFTE IN ERHÖHTER ALARMBEREITSCHAFT |
Montag, 30. November 2009 | |
von FdN | |
Für den 1. Dezember sind die Sicherheitskräfte in West Papua in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. Zusätzlich sind in Mimika sowie in den Grenzregionen zu Papua Neuguinea weitere Sicherheitskräfte der indonesischen Polizei zusammengezogen worden, weil massive Proteste und Unabhängigkeitskundgebungen erwartet werden. Der Chef der Papua Regional Police, General Bekto Suprapto, sagte: „Ich habe die Aktivitäten der Sicherheitskräfte erhöht, um eventuelle Aktionen bestimmter Kräfte zu verhindern.“ Der 1. Dezember 2009 markiert den 48. Jahrestag der Unabhängigkeitserklärung und wird traditionell zu Protesten gegen die indonesische Besetzung genutzt. Es wird erwartet, dass landesweit die Morning Star Flagge als Zeichen der Unabhängigkeitsbestrebungen gehisst wird. | |
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WEST PAPUA: PALMÖLINVESTOREN DRÄNGEN ÜBER DIE LETZTE GRENZE
von Administrator, 19. November 2009
Ein neuer Bericht der „Environmental Investigation Agency“ (EIA) und der Telapak klagt Ölpalmeninvestoren in der indonesischen Hälfte Neuguineas an, fragwürdige Geschäfte zu tätigen, die ortsansässigen Gemeinschaften auszubeuten und wichtige Waldökosysteme in Gefahr zu bringen. Der Bericht „Up for Grabs“ warnt, dass fünf Millionen Hektar Land in Papua und West Papua von mächtigen Landwirtschaftsindustrieunternehmen ins Auge gefasst werden. Der Bericht beschuldigt die Investoren betrügerischer und irreführender Taktiken beim Abschluss von Landkäufen mit Einheimischen. Es werden Entwicklungsvorteile, wie verbessertes Transport-, Schul- und Wohnungswesen versprochen, die jedoch nicht eingelöst werden.
In einem Fall trafen Ermittler von EIA/Telapak einen 4 jährigen Jungen, Sohn eines ansässigen Landbesitzers, der gebeten wurde einen Vertrag zu unterzeichnen, der einem Plantagenunternehmen die Kontrolle des Landes jahrzehntelang sichern sollte.
Die frischen Fruchtstände der Ölpalme werden zur Herstellung von Palmöl verwendet, ein Pflanzenöl, welches breite Verwendung in Nahrungsmitteln, Seifen, Kosmetika und Biotreibstoffen findet. „Up for Grabs“ setzt sich mit der Ölpalmenexpansion im indonesischen Teil Neu Guineas auseinander.
“Up for Grabs“ berichtet, dass Gemeinschaften Vereinbarungen unterzeichnen, bei denen ihr Land unter Marktwert gekauft wird – von 0,45 bis 1,50 US Dollar pro Hektar. Zum Vergleich: Ein Investor kann aus einem Hektar Ölpalmenplantage hunderte bis tausende Dollar herausholen, sobald sie nach 3–5 Jahren das Reifestadium erreicht hat.
EIA und Telepak benannten auch Firmen, die illegal Wald für Plantagen rodeten, bevor die nötigen Bewilligungen gesichert waren. Die Regierung war über diese Rodungen vollständig im Bilde. “Firmen betrügen Papuas um ihr Land, welches sie aufgrund leerer Versprechungen einer besseren Zukunft zugunsten von Palmplantagen aufgeben“, sagte Hapsoro von Telapak in einer Verlautbarung. „Dies alles geschieht mit Rückendeckung von der Regierung im Namen der Entwicklung.“
Der Bericht ruft zu einer Sperre für zukünftige Plantagengenehmigungen in Papua auf „bis strenge Sicherheitsmechanismen zur Unterstützung ortsansässiger Gemeinschaften und zum Schutz des Waldes umgesetzt sind.“
GRÜNDUNG NEUER SEKTION DER INT. PARLAMENTARIER FÜR WEST PAPUA IN PNG |
Freitag, 6. November 2009 | |
von FdN | |
Mitglieder des fPcN Netzwerkes werden am 07. November 2009 eine neue Sektion der Internationalen Parlamentarier für West Papua in Port Moresby/Papua Neuguinea gründen, weil in West Papua weiterhin massiv die Menschenrechte verletzt werden. Dazu finden Sie eine schockierende Fotostrecke am Ende des Berichts!OFFICE OF THE REGIONAL MEMBER AND GOVERNOR OF THE NATIONAL CAPITAL DISTRICT PAPUA NEW GUINEA NATIONAL PARLIAMENT P O Parliament Haus WAIGANI, National Capital District, Papua New GuineaATTENTION ALL MEDIA ORGANISATIONSTHE LAUNCHING OF THE INTERNATIONAL PARLIAMENTARIANS FOR WEST PAPUA – PNG CHAPTER In light of the Launching of the International Parliamentarians for West Papua in London on 15th October 2008, of which I am a founding member, I am pleased to announce the launching of the International Parliamentarians for West Papua – “The PNG Chapter” on Saturday 07th of November 2009 at the University of Papua New Guinea Botanical Garden. The International Parliamentarians for West Papua is a concern international Parliamentarian group of legislators who simply want the people of West Papua to exercise the fundamental right to self determination just like all other people of the world because that right belongs to the people of the world. | |
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ERKLÄRUNG DER INTERNATIONALEN PARLAMENTARIER FÜR WEST PAPUA
von FdN, 20. Juli 2009
Als Mitglieder der Internationalen Parlamentarier für West Papua drücken wir unsere große Besorgnis über die jüngste Zunahme von Militäraktivitäten in West Papua, inklusive der gemeldeten Säuberungsoperationen in der Puncak Jaya Region, aus. Wir sind ebenfalls besorgt über die Zunahme der in West Papua festgehaltenen politischen Gefangenen und die Berichte systematischer Folter in den Gefängnissen. Besonders betroffen macht uns die dreijährige Freiheitsstrafe, zu welcher der politische Gefangene Buchtar Tabuni und 15 weitere Menschen in einem Verfahren in Nabire verurteilt wurden.
Wir rufen die indonesische Regierung auf sofort ihr Militär aus West Papua abzuziehen, alle politische Gefangene freizulassen, Untersuchungen zu den Folterberichten in ihren Gefängnissen anzustellen und dem internationalen Roten Kreuz, sowie ausländischen Journalisten den Zugang zu West Papua zu gestatten.
Weitere Informationen unter www.ipwp.org
Es wird im Herbst eine Eröffnung der Internationalen Parlamentarier für West Papua im Europäischen Parlament stattfinden, wir werden darüber Berichten.
WEST PAPUA: TAUSENDE DEMONSTRIEREN, AUSLÄNDISCHE JOURNALISTEN VERHAFTET
von FdN, 25. März 2009
Am gestrigen Dienstag, den 24.03.2009, demonstrierten in Jayapura Tausende für ein neues Referendum und für Unabhängigkeit von Indonesien. Auch lehnten die Demonstranten die Nationalen Wahlen ab. Anlass für die erneuten Unabhängigkeitsbekundungen war die Ankunft von Nicolas Jouwe, einem Führer der Unabhängigkeitsbewegung OPM. Dieser besuchte auf Einladung der indonesischen Regierung nach 40 Jahren im Exil in den Niederlanden erstmals wieder West Papua. Während der Demonstration wurden Banner mit: „Stoppt den Völkermord an der melanesischen Rasse in West Papua“ und „Keine Wahlen, Referendum jetzt“ getragen. Die Demonstranten forderten auch den Abzug sämtlicher indonesischer Truppen aus West Papua.
WEST PAPUA: MINDESTENS 13 PAPUAS NACH MILITÄROPERATION VERHUNGERT
von FdN, 28. Februar 2009
Die Präsenz von TNI und POLRI Truppen (indonesisches Militär) in ganz Puncak Jaya hat die Papuas davon abgehalten ihre Gärten zu bestellen, um sich zu ernähren. Dörfer wurden zerstört, Schweine getötet und die Papuas mussten sich durch Flucht in den Dschungel retten. Unter denjenigen, die starben, befanden sich insbesondere die Älteren und die Jungen. Sie starben nicht nur an Fehlernährung, sondern auch an vermeidbaren Krankheiten. Indonesien hat auch willkürlich einige Papuas getötet – zu den bis jetzt bekannten zählen Paksa Tabuni und Yendenak Murib.
WEST PAPUA: FLÜCHTLINGE WOLLEN NACH VANUATU AUSSIEDELN
von Administrator, 12. Oktober 2008
Flüchtlinge aus West Papua, die sich zurzeit in Papua Neu Guinea aufhalten, haben den Wunsch geäußert, nach Vanuatu überzusiedeln. Wie durch die Zeitung „The National“ (Papua Neu Guinea) berichtet wurde, sagten die Flüchtlinge, die letztes Jahr aus „Eight-Mile“ im National Capital Distrikt ausgewiesen wurden, dass sie trotz des Widerstrebens des UN Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) sie umzusiedeln in ein Drittland ausreisen wollten. Der Führer der aus West Papua vertriebenen Flüchtlinge, Freddy Waromi, sagte, es seien 148 Menschen aus 25 Familien, die unter behelfsmäßigen Zelten und Zeltplanen lebten, mit nur einem Wasserhahn und einem Erdloch als Toilette, und dass der Anführer des Vanuatu Rat angedeutet hat, „uns als Melanesische Brüder und Schwestern zu adoptieren“. Das einzige Problem sei, dass Vanuatu die UN Flüchtlingscharta nicht unterzeichnet hat.
West Papua ist unter indonesischer Kontrolle und viele sind während dieser Zeit über die Grenze nach Papua Neu Guinea geflohen.
Mr. Waromi zufolge hat der UNHCR Ihnen im Jahr 1980 Flüchtlingsstatus gewährt, und auch die Regierung Papua Neu Guineas hat ihnen früher schon Aufenthaltsgenehmigung erteilt, aber jetzt wollen beide Seiten die Flüchtlinge zurück nach West Papua schicken.
Dem ABC News Bericht „UNHCR möchte die West Papua Flüchtlinge nicht nach Vanuatu umsiedeln“ zufolge sagte der UNCHR Regionalvertreter in Canberra, Richard Towle, dass die Papuas vor dem UNHCR dafür gekämpft haben, nach Vanuatu übergesiedelt zu werden, aber ihre Bitte wurde abgelehnt.
Er stellte heraus, dass aus der Sicht der UN eine Umsiedlung wirklich der letzte Ausweg sei für diejenigen, die Schutz am meisten nötig hätten, und dass er nicht glaube, dass die Gruppe der West Papua Flüchtlinge in diese Kategorie falle. Er fügte hinzu, dass die Regierung Papua Neu Guineas es vorziehe, dass die Flüchtlinge zurück über die Grenze in das von Indonesien regierte West Papua ziehen.
Mr. Waromi sagte darauf, „das UNHCR wollte, dass wir nach West Papua zurückkehren, aber es ist eine traurige Tatsache dass wir getötet werden, wenn wir zurückgehen. Das Flüchtlingskommissariat hat für einige unserer Melanesischen Brüder die Rückkehr nach East Awin im Jahr 2001 arrangiert, und keiner derer, die nach West Papua zurückgesendet wurden, lebt heute noch, sie sind alle tot“.
MASSAKER IN WEST PAPUA: TAG DES SCHRECKENS IN BIAK
von FdN, 3. Juli 2008
Am 6. Juli 2008 wird sich das Massaker in Biak in West Papua zum zehnten Mal jähren, und immer noch hat die indonesische Regierung niemand für dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Rechenschaft gezogen. Ungefähr 150 Menschen wurden umgebracht und viele mehr verwundet, als Truppen, die auf direkte Anweisung des Oberbefehlshabers der Armee und indonesischen Verteidigungsministers General Wiranto handelten, mit Schnellfeuerwaffen das Feuer auf eine schlafende Menge eröffneten, die sich unter einer gehissten Flagge der Unabhängigkeitsbewegung von West Papua versammelt hatte. Die Schießerei, während der auch Anwohner aus ihren Häusern gezerrt wurden, dauerte mindestens vier Stunden. Andere Opfer wurden gefoltert und vergewaltigt, bevor sie von Marineschiffen aus über Bord geworfen wurden.
Senden Sie noch heute eine E-Mail an den indonesischen Botschafter in Berlin! Einen vorgefertigten Brief finden Sie in unserer Kategorie KAMPAGNEN.
STUDENTENPROTESTE IN WEST PAPUA GEGEN “SPEZIELLE AUTONOMIE”
von FdN/ AKI, Italy; 28. April 2007
Mehr als 1.500 Studenten haben am Freitag vor dem Regierungssitz in Jayapura, der Hauptstadt der indonesischen Provinz West Papua demonstriert und gefordert, dass der Autonome Status beendet werden muss, weil er nicht funktioniert. Die Protestierenden forderten einen Dialog mit der Regierung, um über die Zukunft West Papuas zu entscheiden.
„Wir wollen einen Drei-Wege Dialog: eingeschlossen Jakarta, eine Delegation aus West Papua und eine neutrale Organisation.“, sagte Buchtar Tabuni, einer der Organisatoren der Proteste.
FDN FLÜCHTLINGSHILFE BERICHT WEST PAPUA
von Steffen Keulig, 18. März 2007
Aufgrund dramatischer Meldungen über die Situation der West Papua Flüchtlinge in Papua Neuguinea im Dezember letzten Jahres, hatte sich FdN entschlossen eine Hilfsaktion zu organisieren. Diese umfasste humanitäre als auch operative Hilfsmassnahmen. Mit mehreren Tausend Euro Spendengeldern, Medikamenten und Kommunikations-Equipment reiste ein FdN Team in die betroffene Region.
Die Zahl der Flüchtlinge aus West Papua beträgt etwa 10.000, die hauptsächlich in den Regionen um Vanimo im Norden sowie um Kiunga im Süden von Papua Neuguinea siedeln. Die ersten Flüchtlinge kamen bereits Anfang der 80er Jahre nach Papua Neuguinea. Hauptgrund waren die massiven Militäroperationen im Hochland von West Papua mit Flächenbombardierungen und Massakern durch das indonesische Militär an der Zivilbevölkerung. Lediglich 30 Prozent der Flüchtlinge sind heute von der Regierung Papua Neuguineas anerkannt, der Rest lebt illegal in schwer zugänglichen Dschungelcamps. Diese waren das Hauptziel der Hilfsaktion.Während einer vierwöchigen Reise wurden von einem FdN Team folgende Hilfsgüter an die Menschen in den verschiedenen Camps übergeben:
3.000 € Lebensmittel
2.500 € Medikamente (Medikamente im Wert von 2.000 € spendete ein deutscher Pharmakonzern, der nicht genannt werden möchte)
Des weiteren übergab FdN für die Unabhängigkeitsbewegung in West Papua Kommunikations-Equipment. Ziel ist eine verbesserte Dokumentation und Kommunikation von Menschenrechtsverletzungen.
2.000 € (1 Computer, 1 Laptop, 1 Drucker)
1.000 € (4 digitale Fotoapparate)
300 € (1 digitale Videokamera)
200 € (5 Mobiltelefone)
300 € (Sim- und Prepaidkarten)
An dieser Stelle möchten wir den Dank der Papua an alle diejenigen weiterleiten, die diese Hilfsaktion unterstützt haben.
Im übrigen hat das FdN Team seine Reisekosten aus eigener Tasche finanziert. Auch dafür gilt unser Dank.
UNREPORTED WORLD WEST PAPUA – DIE REGENWALD KRIEGER
von Steffen Keulig, 27. Oktober 2006
Zwei Journalisten von Channel 4 UK ist es gelungen, als Touristen getarnt eine Dokumentation über West Papua zu produzieren. Diese wurde am vergangenen Freitag ausgestrahlt. Einen inhaltlichen Einblick gibt es hier.(englisch)
MASSENPROTESTE GEGEN FREEPORT GEPLANT
von Steffen Keulig, 22. März 2006
Wie wir aus internen Quellen erfuhren, sind für heute, Mittwoch den 22. März, Massenproteste von mehreren Tausend Studenten in der Provinzhauptstadt Jayapura geplant. Die Proteste richten sich gegen die US amerikanische Freeport Mine in West Papua, die weltweit größte Gold- und Kupfermine der Welt, die erheblich zur Zerstörung der Umwelt beiträgt. Bereits in den letzten Tagen sind mehrere Demonstranten nach Zusammenstößen mit indonesischen Spezialeinheiten ums Leben gekommen. Die Forderung ist die sofortige Schließung der Mine.
BENNY WENDAS STATEMENT BEI DER UN/ WGIP 2005 ALS FILM
von fPcN, 25. August 2005
Benny Wenda, Traditionalistenführer aus West Papua, gab bei der diesjährigen WGIP 2005 bei der UN sein Statement ab. Dieses ist jetzt auch als Film zu sehen. Voraussetzung Quicktime und Breitband Internet.
WEST PAPUA-SYSTEMATISCHER GENOZID
von Free West Papua Movement, 8. Juni 2005
Eine Zusammenfassung der Menschenrechtsverletzungen an Zivilisten durch das indonesische Militär in den letzten beiden Jahren. In unseren Medien immer noch verschwiegen wird der Völkermord an den Papua, der bislang etwa 200 000 Menschen das Leben kostete.
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Mobile: 08124888458 (West Papua), 0422782620 (Australia).[:]